Dezember 2023

Der letzte Schluck – ich werde ihn nie vergessen

Ich stand immer wieder auf, um in das andere Zimmer zu gehen und mir Nachschub zu holen, jedes Mal mit der Illusion, dies sei jetzt das letzte Glas. Bis ich mir schließlich die Flasche ans Bett holte….

Doch langsam begann meine Verleugnung gegenüber meinem Alkoholismus zu schmelzen… Meine Abwehr brach zusammen, ich gab meine Niederlage zu.

Anonyme Alkoholiker, Seite 399

Wie kann ich es vergessen: dieses letzte Glas, dass ich trank. Die Angst, sterben zu müssen und auch der unendliche Druck, den mein Körper in mir auslöste. Aber auch das kleine Fünkchen Hoffnung, dass sich breit machte und schließlich Überhand gewann und mir den Weg in ein neues Leben ebnete.

Sonderthema zur Dezember-Ausgabe

Frauen in AA

„Um Alkoholiker zu sein, muss man nicht unbedingt lange und solche Mengen getrunken haben wie viele von uns. Das trifft vor allem auf Frauen zu. Oft steigen Frauen mit einer Veranlagung zum Alkoholismus gleich voll ein und sind in wenigen Jahren in einem Zustand, aus dem es kein Zurück mehr gibt.“

Anonyme Alkoholiker, Seite 39

Wir suchen Lebensgeschichten nüchterner Alkoholikerinnen, um ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung, der noch leidenden Frau weiterzugeben. Erzähle uns von deinem Weg.

Beiträge zu beiden Themen bitte bis 03. Oktober 2023 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

Januar 2024

Familie und Alkoholismus

Ob sich die Familie eine spirituelle Grundlage schafft oder nicht, der Alkoholiker ist dazu gezwungen, wenn er genesen will. Die Übrigen müssen von seinem neuen Leben ohne den Hauch eines Zweifels überzeugt sein. Für die meisten Familien, die mit einem Trinker zusammengelebt haben, ist sehen glauben.

 Aus: Wie Bill es sieht; 123

Meine Ursprungsfamilie hat mein Trinkverhalten nie kritisiert, weil es in meiner Familie normal war, dem Alkohol – auch über die Grenzen hinweg – zuzusprechen.  Die wirklich heftige Zeit in meinem nassen Leben hat hauptsächlich meine Tochter erlebt. Sie ist inzwischen stolz auf mich, weil ich ihr schon seit vielen trockenen 24 Stunden wieder eine glaubwürdige Mutter und den Enkelkindern eine verlässliche Großmutter bin. Das Vertrauen in mich ist wieder da!

Beiträge bitte bis 03. November 2023 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de

Februar 2023

Vom Trockensein zur Nüchternheit

„Wenn wir jede seelische Verstimmung, ob klein oder groß ist, genau untersuchen, stellen wir fest, dass der Grund dafür in krankhafter Abhängigkeit und den sich daraus ergebenden falschen Erwartungen liegt. Lasst uns ständig mit Gottes Hilfe versuchen, diese hinderlichen Eigenschaften abzustreifen.

Dadurch werden wir frei, zu leben und zu lieben. Wir werden fähig, im Zwölften Schritt uns und anderen zur Nüchternheit der Gefühle zu verhelfen.“

(Wie Bill es sieht, Kapitel 288, S. 296)

Als ich zu AA kam, wollte ich einfach nur nicht mehr saufen müssen. Ich wusste nicht, wie viel mehr noch drin war für mich. Irgendwann musste ich nüchtern werden, weil trocken sein allein nicht funktionierte. Meine Gefühle fuhren ständig Achterbahn,  und ich benahm mich immer noch wie ein Wirbelwind. Schon das Trockenwerden änderte Vieles, aber die Nüchternheit, die durch die Schritte in mein Leben kommt, ändert noch so viel mehr. Heute brauche ich die Nüchternheit so, wie ich damals die Trockenheit brauchte. Sie macht mein Leben so viel leichter, klarer und schöner!

Sonderthema zur Februar-Ausgabe

AA Onlinemeetings

Während der Pandemie sind in AA die Onlinemeetings zu einem wichtigen Bestandteil der Gemeinschaft geworden. So manches „Zoom-Baby“ ist auf dem nahezu  ausschließlich digitalen Weg trocken geworden, weil es zeitweise kaum Präsenzmeetings geben konnte. Die Onlinemeetings blieben, auch, als es wieder viele Präsenzmeetings gab. Die Meeting-Landschaft in AA hat sich dauerhaft verändert.

Online: Der immer verfügbare Zugang zu Meetings, ob im Urlaub, aus dem Krankenbett heraus, im Schichtdienst, während der Kinderbetreuung –  das kann lebensrettend für uns Alkoholiker sein. Und andererseits gilt: Ein Präsenzmeeting hat große Kraft. Es ist die Energie, die ein Raum voll trockener Alkoholiker hat, die einen Weg angetreten sind, um mit anderen Alkoholikern Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen.

Welche Bedeutung haben Onlinemeetings für euch? Was bringt euch online? Was hält euch davon ab? Wo geht ihr gerne hin und warum?

Beiträge zu beiden Themen bitte bis 3. Dezember 2023 an aa-redaktion@anonyme-alkoholiker.de